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EV.-LUTHERISCHE KIRCHENGEMEINDE NIEBÜLL

APOSTELKIRCHE DEEZBÜLL, (13. Jahrhundert), Deezbüller Straße

Das alte Dorf Deezbüll mit der Kirche im Mittelpunkt ist im Vergleich zum angrenzenden Niebüll der ältere Ort und lag damals noch am Meer. Bis Anfang 1700 hat Deezbüll noch einen kleinen Hafen. 1682 und 1706 erfolgen die Eindeichungen der beiden Christian-Albrechts-Köge.


An der Westseite der Kirche verschließt ein schweres schmiedeeisernes Tor aus der Kunstschmiede A. Schmidt, Trappenkamp, den erweiterten Friedhofseingang. An dieser Stelle stand zuvor ein aus Bachstein gemauerter Stegel.


Die Kirche ist ihrem Ursprung nach ein gotisches Bauwerk – zunächst ohne Turm – aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, noch zu erkennen am spitzbogigen vermauerten Nordportal und den kleinen Fenstern auf der Nordseite. Die Südfenster und der Altarraum wurden im 18. Jahrhundert vergrößert. Auf der Nordseite sind noch die alten Granitstein-Fundamente sichtbar.

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Durch das Vorhaus auf der Südseite – 1649 erstmals erwähnt – auch Leich- und Beinhaus genannt, wurde der Sarg mit den Verstorbenen zur Beisetzung geleitet. Am Giebel des Vorhauses befindet sich eine Sonnenuhr. Ein Rückkehrer aus Amerika, N. P. B. Ellegard, hat auf der Rückseite des Bleizifferblattes in englischer Sprache vermerkt, dass er diese beschädigte Uhr wieder herrichtete und ihr ein neues „Gesicht“ gegeben hat (1927). Auf der gleichen Wand des Vorbaus steht unten auf einem Stein „K. P. 1750“

1951 und 1961 erfolgen zwei große Renovierungen, in deren Verlauf die alte

Balkendecke wieder freigelegt, ein neuer Fußboden, eine neue Heizung eingebaut und erstmals eine elektrische Beleuchtung installiert wird. Diese Vorhaben werden auch durch den Verkauf des Bleidaches mitfinanziert.

In Anlehnung an den alten wird 1964 ein neuer Turm errichtet, der nun drei Glocken aus der Karlsruher Glockengießerei bekommt, eine Gott-Vater-Glocke, eine Christus-Glocke und eine Heilig-Geist-Glocke.

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Das Hauptstück im Kirchenraum ist der Flügelaltar (15. Jahrhundert) mit einer Marienkrönung im Zentrum. Die Marienkrönung zeigt Christus als Weltenherrscher mit der Weltkugel, der seine Mutter zur Himmelkönigin erhebt. Auf der Predella, die ursprünglich der Reliquienaufbewahrung diente, befindet sich ein 1916 geschaffenes Abendmahlsbild des Deezbüller Malers Carl Ludwig Jessen, auf dem der Maler sich selbst dargestellt hat. Im Altarschrein befinden sich von zwei Ausnahmen abgesehen (Quirinus mit Mühlstein und Christophorus mit Christuskind) die Jünger Jesu als Apostel. Über dem Schrein befindet sich ein Aufbau (Altarbekrönung, Gesprenge) mit einer Kreuzigung und ganz oben eine Christusstatuette, die Christus den Überwinder des Todes zeigt.

Weitere Ausstattungsstücke sind:


•   der Taufstein (13. Jahrhundert),

•   an der Nordwand zwei Altarfragmente (17. Jahrhundert),

•   die Kanzel von 1730,

•   das Riffelbild von 1829 auf der Nordseite,

•   das Bild „Christus segnet die Kinder“ von Carl Ludwig

    Jessen (1885) und

•   geschmiedete Huthaken.


Die Orgelempore zeigt in schlichter Felderteilung Christus, Johannes den Täufer, Paulus und die zwölf Apostel. Ein Luther-Bild (Öl, von Carl Friedrich Kroymann, geb. 1781 in Eckernförde – gest. 1848 in Hamburg) und eine Liedertafel aus dem 19. Jh. hängen an der Nordwand der Orgelempore.


Die erste Orgel baute die Manufaktur Marcussen und Sohn im Jahre 1888 im romantischen Stil mit 6 Registern und Pedal. Die Orgel wurde 1976 umgebaut.


Im Jahre 2008 erfolgte die Installation einer neuen Beleuchtung durch die Manufaktur Okholm-Lighting, Tondern/DK. Die wertvollen Kunstgegenstände sind dadurch wieder deutlich sichtbar.

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Wegen der verschiedenen Aposteldarstellungen im Kirchenraum bekam die Kirche 1993 den Namen

POSTELKIRCHE DEEZBÜLL.

Auf der Nordseite des alten Friedhofs sind die Grabmale bekannter Persönlichkeiten aufgestellt: Katharine Ingwersen, (Dichterin und Lehrerin), Albrecht Johannsen (friesischer Schriftsteller) und Andreas Christiansen, Marienkoog (Begründer einer bedeutenden Armenstiftung von 1889).

Fuß

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bs